Hallo,
schön dass mal wieder mit Halbwissen geglänzt wird.
Der Kühlschrank ist aber stationär und fährt nicht X Tausend Kilometer im Jahr. Außerdem dürften beim Kühlschrank die Leitungen verlötet und nicht verschraubt sein, die sind also dichter als die Klima im Auto.
Verlöten im Auto ist übrigens nicht, weil man es sonst nur mit großem Aufand eingebaut bekommt und und es anfälliger für die Vibrationen ist . Je nachdem wie alt der Kühlschrank ist dürfte der aber noch mit R12 befüllt sein, das darf im Auto ja nicht mehr verwendet werden.
R12 ist aufgrund seiner Schädlichkeit für die Ozonschicht in Deutschland seit 1994 verboten, für Kühlschränke, Autoklimaanlagen, Split-Geräte, als Treibmittel für Spraydosen. Einfach verboten. Schon vier Jahre vorher hat die Industrie angefangen, schrittweise R12-Produkte auf R134a umzustellen. Das ist ziemlich einfach weil sich die Druckkurven stark ähneln, d.h. die Hardware kann unverändert weiterverwendet werden. Lediglich das Öl muss bei R134a ein Esteröl sein und kein mineralisches. Später haben sich allerdings unzählige andere Kältemittel etabliert. Da wurde eine einfache Welt mit drei Kältemitteln sehr kompliziert.
Aber soviel Anlagen aus der vor1994 Zeit wird man nicht mehr antreffen, Autos wurden auch immer gerne umgestellt. Oft im voraus eilenden Gehorsam.
Die Verschraubungen der Leitungen im KFZ bergen tatsächlich ein geringfügig höheres Risiko der Undichtigkeit als Verlötungen (heutzutage werden die Leitungen bei hochwertigen Geräten aber gepresst). Dieses resultiert aber eher auf schlampiger Verarbeitung als an der Konstruktion an sich.
Mein Dienstwagen Combo/Doblo hatte z.B. einen Kühlmittelverlust wegen eines schlecht verlegten Schlauchs, der sich aufgescheuert hat. Häufig sind auch Steinschläge im Kondensator.
Ich hab hier zu Hause einige Fahrzeuge mit Klima, teilweise auch schon über zwanzig Jahre alt und fast solange in meinem Besitz, wo ein nachfüllen nicht nötig war. Und ich prüfe regelmäßig den Füllstand, weil ich die Möglichkeit habe. Das ist aber nicht nötig. Es genügt völlig, sich auf die Suche zu machen wenn die Klima nicht mehr kühlt.
[QUOTE="ReisKocherPilot, post: 139708, member: 6951"Eine regelmäßige Kontrolle (bzw. dann der Wechsel) ist meiner Meinung nach sinnvoll, da:
zu wenig Kältemittel -> mangelnde Kühlleistung und (je nachdem ob der mit nem Druckschalter ausgerüstet ist) mangelnde Schmierung des Klimakompressors -> höherer Verschleiß von Selbigen -> Ausfall.
Ob man dann weniger bezahlt als die 50€ fürn Check alle zwei - drei Jahre lasse ich jetzt mal dahingestellt
[/QUOTE]
Tut mir sehr leid, dass ich das so sagen muss, aber deine Kausalkette ist Unsinn. Das ist auch nicht böse gemeint, weil gerade in den KFZ-Werkstätten mit den Klimarobotern gearbeitet wird, für die die "Fachkraft" die sonst Öl und Bremsbeläge wechselt gerade mal einen Tageskurs bekommen hat. Die Jungs haben einfach keine Ahnung, davon aber jede Menge. Das geben sie natürlich nicht zu und erzählen dann gerne Unsinn, den der noch ahnungslosere Kunde für bare Münze nimmt.
Dabei kommt dann so Schwachsinn raus wie z.B. Kältemittel diffundierende Schläuche, Trockner, die bei jeder Klimawartung gewechselt werden müssen, kompletter Kältemittelverlust in drei Jahren ist normal (so wie 2l Ölverbrauch bei einem Verbrennungsmotor) usw.
Das Kompressoröl wird im Kreislauf mitgerissen und landet am Ende wieder im Kompressor. Es ist aber mehr als genug eingefüllt. Außerdem habe ich noch keine Anlage ohne Niederdruck- und Hochdruckabschaltung gesehen. Bei Beschädigungen am Kältekreislauf (wie oben beschrieben) entleert sich dieser sehr zügig weil das Kältemittel spätestens wenn es dem normalen atmosphärischen Druck ausgesetzt ist, gasförmig wird. Das meiste Öl bleibt aber viel länger zurück.
Bei einem schleichenden Verlust durch eine Verschraubung tritt auch etwas Öl aus (ist gut, weil man so die undichte Verschraubung leicht findet) aber das genügt nie für einen Kompressorschaden. Im übrigen hast du da schon viele Wochen und Monate geschwitzt, weil die Anlage schon lange keine Leistung mehr hat.
Wer einen Kompressor tauschen möchte, wartet auf ein widerliches Geräusch, welches eine sterbende Magnetkupplung oder Taumelscheibe von sich gibt. Die sind schon lange nicht mehr seperat erhältlich.
Ich habe z.B. einen Kühlschrankkompressor zum Druckluftkompressor/Bremsenentlüftungsgerät umgebaut. Da braucht man auf Dauer nur eine Ölfalle zur Rückführung wenn der Kompressor steht. Mein Jeep schaltet seine Diffsperren mit Druckluft, die der "ehemalige" Klimakompressor erzeugt, geht subber.
Also nochmal zum mitschreiben:
Um die Klimaanlage kümmert man sich, wenn sie nicht mehr kühlt, Klimaanlagen sind Wartungsfrei. Wie Kühlschränke.
Das EINZIGE was im KFZ an einer Klimaanlage/Heizung regelmäßig geprüft und getauscht werden muss, ist der evtl. vorhandene Pollenfilter. Das kann man leicht selber machen. Dauer 5min bis zu einer halben Stunde.
Oder man sorgt für Umsatz in den Werkstätten um besser schlafen zu können. Dafür bringt man dann das Öl zum wechseln selber mit.
Von mir aus gerne. Jeder wie er mag.
Gruß