Befasse Dich mal mit der Zusammensetzung des Strompreises, dann merkst Du, dass das so nicht richtig ist.
Das dürfte je nach Einzelfall sehr unterschiedlich ausfallen. Mal ein paar Beispiele, die Deine Rechnung komplett anders aussehen lassen:
- Es gibt Arbeitgeber, die verbilligtes/kostenloses Stromtanken während der Arbeit ermöglichen - das gibts bei herkömmlichen Kraftstoff nicht.
- E-Autos könnten mit Überschuss-Strom aus den erneuerbaren Energien geladen werden, was deutlich billiger wäre als normaler Strom.
- Die heutzutage verfügbaren Solarmodule produzieren schon günstiger Strom als alle anderen Energieformen. Wenn man dann auch nichts mehr für selbstproduzierten Strom zahlen müsste, könnte man sein Auto an der eigenen Photovoltaik sehr günstig laden.
- Es gibt schon mindestens ein serienfertiges Auto, dessen Außenhaut aus Solarzellen besteht, so dass es in der Sonne geparkt sich selbst lädt und somit für den normalen Arbeitsweg der meisten Menschen gar kein Tanken mehr notwendig sein wird.
Das sind nur ein paar Beispiele und die passen auch nicht für jeden und außerdem ist immer noch alles am Anfang - auch die Verbrenner hatten am Anfang ihrer Entwicklung nicht schon die gleiche Perfektion wie heute. Was ich damit nur zeigen wollte, ist, dass Deine Rechnung auch ganz anders ausgehen kann - je nach den Umständen.
Ich nehme mal Bezug auf odfis Beitrag, weil er sich die meiste Arbeit für mich gemacht hat:
Mein Stromanbieter hat mir die Zusammensetzung des Strompreises mitgeteilt und ich hätte es wissen können, war aber zu träge, drüber nachzudenken. Danach sind von den 0,38€ genau 0,20€ Steuern,EEG Umlage, Kohlepreis, Co2 Abgabe usw. usf..... Die verbleibenden 0,18€ werden als Nettoenergiepreis angegeben. Das entspricht zwar nicht ganz den zwei Dritteln vom Sprit, aber Dein HInweis ist natürlich sehr angebracht, danke für den Wink.
Ich kann mich zur Objektivität des ADAC nicht glaubhaft äußern und hab selbst nicht das allerbeste über den Verein in den Nachrichten gehört. Immerhin ist der Bericht über den ID3 für mich überhaupt der allererste, der sich mal mit dem Thema Treibstoffverbrauch zum E-Auto beschäftigt. Ich habe mir die umfangreichen E-Auto Vorstellungen von Rocco durchgelesen und kann meinen Vorwurf an die E-Auto Hersteller erneuern. Es gibt keine Angabe zum Gewicht des Fahrzeugs und schon garnicht zum Stromverbrauch. Wenn Du mir eine objektivere Quelle nennst, lese ich dort gern auch noch drüber. Ich weiß aber keine.
Dass das E-Auto im Einzelfall kostengünstig für den Besitzer sein kann, glaube ich Dir. Die von Dir angegebenen Details mögen in Einzelfällen zutreffend sein. Wenn ich aber mal ausklammere, dass verschiedene Rechnungen von anderen bezahlt werden, dann bleibt gegenwärtig nichts, was mir das E-Auto versüßen würde. Auch in die Photovoltaik muss ja einer investieren. Ein äußerst wichtiger Beitrag zur Objektivität wäre für mich außerdem, dass man dem Thema Entsorgung verbrauchter Akkus Aufmerksamkeit widmet und sich mal äußert, ob der letzte Besitzer dafür aufkommt oder der Hersteller, der ökologische Vati Staat oder die Umwelt.... Außerdem wüßte ich auch gern, welche Kosten denn dafür anfallen werden. In meinen kleinen Kopf geht es nicht rein, dass man eine hohe Summe Geld in so ein Auto steckt, ohne diese Fragen geklärt zu haben. Außerdem missfällt mir, dass keiner drüber ein Wort verliert, in welchem Maß die Kapazität der Akkus mit zunehmendem Alter sinkt und damit die ohnehin sehr traurige Reichweite. Vielleicht sinkt sie auch nicht, aber bei allen meinen Akkus ist das leider so und auch diese Werbebotschaft hätte ich eben gern mal vernommen.
Du wirst mir entgegenhalten, dass das beim Auspuffmief auch keinen juckt. Korrekt! Aber der Gestank gilt immerhin als Begründung für die hohen Steuern auf Verbrenner. Dafür liefere ich Dir heute schon die Begründung für die zukünftige Steuerlast aufs E- Auto. Außerdem wollte ich gern mal darauf verweisen, dass Frachtschiffe einen erstaunlich großen Dieseltank haben. Frachtschiffe müssen Diesel verbrennen, wenn sie bspw. durch die Naturschutzgebiete der Nordsee fahren. Das liegt hier daran, dass der Diesel als "umweltfreundlich" angesehen wird. Aber Dieselpartikelfilter oder SCR-Kat wäre zu viel verlangt. In den großen Hafenstädten kommt man dagegen wieder mit Schweröl an. Dort leben nur Menschen. Diese Sachverhalte und das beständige Messen mit zweierlei Maß bzw. die besch... Propaganda gegen den Verbrenner tragen sehr dazu bei, dass ich das Thema alternative Antriebe sehr distanziert betrachte, um es sehr höflich auszudrücken.
Gruß Peter