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Tim
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Nachdem ich hier eine Weile schon mitgelesen habe, habe ich mich registriert und möchte euch mein Auto nicht vorenthalten. Es ist ein normale Kombi der Kompaktklasse, ein Toyota Auris.
Eigentlich haben wir mit Camping rein gar nichts am Hut, aber dann kam doch alles annders...
Als wir den Auris Kombi gekauft haben, hatten wir 2 verschiedene Leute im Bekanntenkreis, die ein Fahrzeug zum Camper umgebaut haben bzw. mit dem Gedanken gespielt haben. Spaßenshalber habe ich dann mal die Rückbank rumgelegt und das Gepäckraumrolle rausgenommen und mich reingelegt. Bis es dann mit dem Ausbau losging, ist dann nochmal ein Jahr vergangen.
Auslöser war eine Familienfeier im Ausland. Es sollten viele Gäste kommen – weit mehr als es Schlafplätze gibt. Das nächste Hotel ist 20km weit weg, was einfach unpraktisch war. Und wie gesagt, mit campen haben wir eigentlich nichts am Hut. Deswegen wollten wir nicht wie die Anderen zelten. Auch hatte ich Bedenken vor den Sommergewittern, die es dort immer mal wieder gibt. Also ist der alte Gedanke wieder aufgekeimt: Ein Bett in den Kombi
Die Länge hatte ich ja bereits ausgetestet, also ist es möglich. Aber wie mache ich es am besten?
Zunächst mal das Auto auf einer waagerechten Straße abgestellt, die Rückbank umgeklappt und die 2m Wasserwaage reingelegt. Die Ladefläche ist nicht eben. Wegen der Teillederbezüge möchte ich auch keinen Druck auf den Lehne geben – die Gurtschlösser würden bei längerer Belastung böse Falten hinterlassen. Also hinten markiert, wo ich in der Höhe rauskomme, wenn ich die Oberkante der umgeklappten (nicht belasteten) Rückenlehne als Ausgangspunkt nehme. Testweise dann den doppelten Kofferraumboden erhöht und geschaut, wie das aussieht. Fazit: Das ist eine Möglichkeit. Unten etwas Stauraum und trotz abfallender Dachlinie noch genug Platz nach oben.
Da es ja (erstmal) nur für eine einmalige Aktion gedacht war, hatte ich folgende Anforderungen:
Zunächst habe ich mir überlegt, wie ich das Gewicht nach unten hin abfange. Einfach eine kleine Stütze aufs Bodenblech war nichts für mich. Vorne gehe ich auf die Sitzschienen der Vordersitze. In der Mitte nutze ich die Gewinde der Verzurrösen und hinten musste ich aufs Bodenblech, wobei die die Auflagefläche etwas vergrößert habe. In Längsrichtung kommen 2 (oder besser 4 halbe) Latten und darauf 2 OSB-Platten. Obendrauf 2 Klappmatratzen, Spannlaken drüber und Bettzeug rein.
Und hier im Detail:
Zum Abfangen vorne habe ich mich für etwas entschieden, was man sonst eher fürs Gartentor nimmt. Auf ein Konstruktionsholz geschraubt:
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bom4mvz7.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bw7m8s4s.jpg
Unten etwas ausgeklinkt und mit einem winkel verstärkt, damit das Holz nicht "ausfranzt".
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/tduudobl.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bn3ztokk.jpg
Und oben an einer Querlatte "eingehangen".
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/lbunrs2d.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/ed9xp9du.jpg
In der Mitte die Verzurrösen abgeschraubt, ein Blech angeschraubt, darauf nen Winkel, auf dem die geteilten Latten aufliegen. Fixiert werden sie mit einer Schraube und Flügelmutter.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/urw8pie6.jpg
Die Lattenkonstruktion als Ganzes.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/uzjkvdga.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/942q6emr.jpg
Die Querlatten haben auch eine Funktion. Da sie rausstehen, passen nicht nur die beiden großen OSB-Platten sondern seitlich auch noch 2 weitere kleine Platten dran.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/jx5kusth.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/dua9lr9z.jpg
Mit Klappmatratzen. Im Kofferraunbereich sind sie gequetscht – macht aber nichts.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bntjhzsk.jpg
Mit Bettzeug (und Delle in der Stoßstange )
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/gn863oxw.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/fix9b5as.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/ailltrwf.jpg
Damit wir nachts die Fenster aufmachen konnten, sind hinten noch Fliegengitter dran.
(aus einem 1€ Laden, Klettband an den Rahmen und das Fliegengitter wird angeklettet)
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/am9c22fu.jpg
Die Scheiben hatte ich eh schon getönt (Restlichtdurchlässigkeit 3% oder so).
Zusammengelegt passt alles bis auf die Querlatten in den Kofferraum. Die vordere OSB-Platte kommt auf die hintere und der Kleinkram darunter. Die beiden Querlatten liegen hinter den Vordersitzen. Mit dieser "Einschränkung" kann ich leben.
Preislich:
ca. 30€ OSB-Platte
ca. 30€ Klappmatratzen
ca. 20€ Lack und Schleifpapier
ca. 10€ Schrauben etz.
ca. 20€ Winkel und anderer Metallkram
ca. 10€ Kleinkram
Macht in Summe also ca. 120€
Ein bisschen Holz hatte ich noch, dafür habe ich nicht alle Winkel und Schrauben verbaut, die ich gedacht hatte.
Schlafkomfort ist absolut OK. Ist wie mit Klappmatratzen auf Fußboden. Die Zeltschlafer sahen am nächsten morgen nicht so erholt aus wie wir Einzige Hürde ist das Einsteigen, was nur durch die hinteren Türen möglich ist. Da muss man ganz schön gelenkig sein. Man sollte Abends auch nicht zu viel trinken – wenn Nachts einer raus muss, macht er den anderen zwangsläufig wach.
Der Umbau zum Schlafplatz dauert ca. 15 Minuten.
Die hintere OSB-Platte kann man auch rausziehen und als Tisch nutzen (mit einer Latte als 3. Bein). 2 Faltstühle noch dazu und fertig ist der Freisitz.
Auch ganz praktisch ist das Brillenfach (ich bin Brillenträger) im Dachhimmel und die Kleiderhaken an den Angstgriffen.
Die Besonderheit des Auris ist, dass er ein Hybrid ist. Die Hybrid-Batterie ist unter der Sitzbank, was auch mit ein Grund für die Entscheidung war, dass die Rückbank drin bleibt.
Nächstes Jahr soll es dann einen richtigen Urlaub in unserem "Wohnmobil" geben. Ein paar Kleinigkeiten will ich bis dahin noch verbessern. In mal gespannt, wie gut das klappt.
Eigentlich haben wir mit Camping rein gar nichts am Hut, aber dann kam doch alles annders...
Als wir den Auris Kombi gekauft haben, hatten wir 2 verschiedene Leute im Bekanntenkreis, die ein Fahrzeug zum Camper umgebaut haben bzw. mit dem Gedanken gespielt haben. Spaßenshalber habe ich dann mal die Rückbank rumgelegt und das Gepäckraumrolle rausgenommen und mich reingelegt. Bis es dann mit dem Ausbau losging, ist dann nochmal ein Jahr vergangen.
Auslöser war eine Familienfeier im Ausland. Es sollten viele Gäste kommen – weit mehr als es Schlafplätze gibt. Das nächste Hotel ist 20km weit weg, was einfach unpraktisch war. Und wie gesagt, mit campen haben wir eigentlich nichts am Hut. Deswegen wollten wir nicht wie die Anderen zelten. Auch hatte ich Bedenken vor den Sommergewittern, die es dort immer mal wieder gibt. Also ist der alte Gedanke wieder aufgekeimt: Ein Bett in den Kombi
Die Länge hatte ich ja bereits ausgetestet, also ist es möglich. Aber wie mache ich es am besten?
Zunächst mal das Auto auf einer waagerechten Straße abgestellt, die Rückbank umgeklappt und die 2m Wasserwaage reingelegt. Die Ladefläche ist nicht eben. Wegen der Teillederbezüge möchte ich auch keinen Druck auf den Lehne geben – die Gurtschlösser würden bei längerer Belastung böse Falten hinterlassen. Also hinten markiert, wo ich in der Höhe rauskomme, wenn ich die Oberkante der umgeklappten (nicht belasteten) Rückenlehne als Ausgangspunkt nehme. Testweise dann den doppelten Kofferraumboden erhöht und geschaut, wie das aussieht. Fazit: Das ist eine Möglichkeit. Unten etwas Stauraum und trotz abfallender Dachlinie noch genug Platz nach oben.
Da es ja (erstmal) nur für eine einmalige Aktion gedacht war, hatte ich folgende Anforderungen:
- darf nicht all zu teuer werden (100 bis max 200€)
- muss herausnehmbar sein
- darf die Nutzbarkeit im Alltag nicht einschränken (ein Ausbau der Rückbank kommt nicht in Frage)
- es müssen 2 Leute Platz haben (zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Idee, wie ich den nur 1m breiten Kofferraum verbreitern kann)
- Umbau in erträglicher Zeit
- es muss vollständig rückzubauen sein und darf kein Schäden am Auto verursachen
Zunächst habe ich mir überlegt, wie ich das Gewicht nach unten hin abfange. Einfach eine kleine Stütze aufs Bodenblech war nichts für mich. Vorne gehe ich auf die Sitzschienen der Vordersitze. In der Mitte nutze ich die Gewinde der Verzurrösen und hinten musste ich aufs Bodenblech, wobei die die Auflagefläche etwas vergrößert habe. In Längsrichtung kommen 2 (oder besser 4 halbe) Latten und darauf 2 OSB-Platten. Obendrauf 2 Klappmatratzen, Spannlaken drüber und Bettzeug rein.
Und hier im Detail:
Zum Abfangen vorne habe ich mich für etwas entschieden, was man sonst eher fürs Gartentor nimmt. Auf ein Konstruktionsholz geschraubt:
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bom4mvz7.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bw7m8s4s.jpg
Unten etwas ausgeklinkt und mit einem winkel verstärkt, damit das Holz nicht "ausfranzt".
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/tduudobl.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bn3ztokk.jpg
Und oben an einer Querlatte "eingehangen".
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/lbunrs2d.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/ed9xp9du.jpg
In der Mitte die Verzurrösen abgeschraubt, ein Blech angeschraubt, darauf nen Winkel, auf dem die geteilten Latten aufliegen. Fixiert werden sie mit einer Schraube und Flügelmutter.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/urw8pie6.jpg
Die Lattenkonstruktion als Ganzes.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/uzjkvdga.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/942q6emr.jpg
Die Querlatten haben auch eine Funktion. Da sie rausstehen, passen nicht nur die beiden großen OSB-Platten sondern seitlich auch noch 2 weitere kleine Platten dran.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/jx5kusth.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/dua9lr9z.jpg
Mit Klappmatratzen. Im Kofferraunbereich sind sie gequetscht – macht aber nichts.
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/bntjhzsk.jpg
Mit Bettzeug (und Delle in der Stoßstange )
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/gn863oxw.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/fix9b5as.jpg
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/ailltrwf.jpg
Damit wir nachts die Fenster aufmachen konnten, sind hinten noch Fliegengitter dran.
(aus einem 1€ Laden, Klettband an den Rahmen und das Fliegengitter wird angeklettet)
http://fs5.directupload.net/images/161106/temp/am9c22fu.jpg
Die Scheiben hatte ich eh schon getönt (Restlichtdurchlässigkeit 3% oder so).
Zusammengelegt passt alles bis auf die Querlatten in den Kofferraum. Die vordere OSB-Platte kommt auf die hintere und der Kleinkram darunter. Die beiden Querlatten liegen hinter den Vordersitzen. Mit dieser "Einschränkung" kann ich leben.
Preislich:
ca. 30€ OSB-Platte
ca. 30€ Klappmatratzen
ca. 20€ Lack und Schleifpapier
ca. 10€ Schrauben etz.
ca. 20€ Winkel und anderer Metallkram
ca. 10€ Kleinkram
Macht in Summe also ca. 120€
Ein bisschen Holz hatte ich noch, dafür habe ich nicht alle Winkel und Schrauben verbaut, die ich gedacht hatte.
Schlafkomfort ist absolut OK. Ist wie mit Klappmatratzen auf Fußboden. Die Zeltschlafer sahen am nächsten morgen nicht so erholt aus wie wir Einzige Hürde ist das Einsteigen, was nur durch die hinteren Türen möglich ist. Da muss man ganz schön gelenkig sein. Man sollte Abends auch nicht zu viel trinken – wenn Nachts einer raus muss, macht er den anderen zwangsläufig wach.
Der Umbau zum Schlafplatz dauert ca. 15 Minuten.
Die hintere OSB-Platte kann man auch rausziehen und als Tisch nutzen (mit einer Latte als 3. Bein). 2 Faltstühle noch dazu und fertig ist der Freisitz.
Auch ganz praktisch ist das Brillenfach (ich bin Brillenträger) im Dachhimmel und die Kleiderhaken an den Angstgriffen.
Die Besonderheit des Auris ist, dass er ein Hybrid ist. Die Hybrid-Batterie ist unter der Sitzbank, was auch mit ein Grund für die Entscheidung war, dass die Rückbank drin bleibt.
Nächstes Jahr soll es dann einen richtigen Urlaub in unserem "Wohnmobil" geben. Ein paar Kleinigkeiten will ich bis dahin noch verbessern. In mal gespannt, wie gut das klappt.